Kinema Kurabu – Japanische Filmabende im Oktober und Dezember
Kinema Kurabu ist eine Kooperation des Filmhaus Nürnberg mit der Deutsch-Japanischen Gesellschaft für Nordbayern (DJG) und dem Lehrstuhl für Japanologie an der FAU Erlangen-Nürnberg.
Mit dem Kinema Kurabu tauchen wir mehrmals im Jahr in die reichhaltige Filmgeschichte Japans ein. Gezeigt werden immer zwei Filme als Double Feature; in der Pause verwöhnt auf Wunsch das japanische Restaurant „Kokoro“ mit einer stilechten Sushi-Lunch-Box (vegetarisch oder mit Fisch).
Eintritt: 8 € (erm. 7 €) | mit Sushi-Box: 22 € (erm. 20 €)
So., 26.10. um 17 Uhr
Wer ist der Mörder und warum? Auch im japanischen Kino gehört der Kriminalfilm seit jeher zu den beliebtesten Genres. Im Oktober widmet sich Kinema Kurabu der scharfsinnigen Verbrecherjagd und präsentiert zwei sehr unterschiedliche Filme über Verbrechen und wie man ihnen – womöglich – auf die Spur kommt.
- THE THIRD MURDER (SANDONE NO SATSUJIN, JP 2017, 124 Min., FSK: k. A., jap. OmeU, Regie: Hirokazu Kore-eda): Hirokazu Kore-eda, einer der international erfolgreichsten japanischen Regisseure, ist hierzulande vor allem für seine eindringlichen, psychologisch feinsinnigen Familiendramen bekannt. Vielleicht ist diese verengte Perspektive der Grund dafür, dass THE THIRD MURDER, in Japan mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, in Deutschland keinen Filmverleih fand. Denn diesmal wählt Kore-eda eine ganz andere, deutlich düsterere Tonlage. Schließlich geht es um den grausamen Mord an einem Mann, der, während eines Spaziergangs an einem Flussufer, auf brutale Art erschlagen wurde. Die Ermittlungen konzentrieren sich – zunächst – weniger auf die Identität des Mörders, als auf das Motiv.
- FOCUS (JP 1997, 73 Min., 35 mm, FSK: k. A., jap. OmU, Regie: Satoshi Isaka): Ein vergessenes Kleinod des japanischen Indiekinos der 1990er: Satoshi Isakas seinerzeit auf Festivals gefeierte Low-Budget-Produktion stellt ein Fernsehteam ins Zentrum, das einen Bericht über einen Eigenbrötler (gespielt von Tadanobu Asano, König des japanischen Autorenfilms der 1990er) dreht, der heimlich Telefonate belauscht. Als die Journalisten im Zuge ihrer Arbeit über ein Gespräch stolpern, das sich um Waffenschmuggel dreht, beginnt die Situation zu eskalieren. FOCUS ist kein klassischer Whodunit, sondern ein selbstreflexiver, abgründiger Thriller, in dem es keine Unschuldigen gibt.
So., 14.12. um 17 Uhr
Als eine Maschinerie der knallharten Disziplinierung, der junge Menschen für den kapitalistischen Konkurrenzkampf fit macht und wenig Raum lässt für individuelle Entfaltung wird das japanische Bildungswesen oftmals beschrieben. Das Kino freilich interessiert sich auch für andere Aspekte des japanischen Schulalltags: Mit schöner Regelmäßigkeit entstehen in Japan Filme, die sich in einfühlsamer, vielschichtiger Manier schulischen Räumen und den Menschen, die sie lebendig werden lassen, widmen.
- TYPHOON CLUB (TAIFŪ KURABU, JP 1985, 115 Min., FSK: k. A., jap. OmU, Regie: Shinji Sōmai): Fünf Tage lang folgen wir einer Gruppe von Schülerin nen und Schülern durch einen Alltag, der von allerlei Irrungen und Wirrungen, von kleinen Grausamkeiten, aber auch von Freundschaft und Solidarität geprägt ist. Am Himmel zieht ein Sturm auf, nach dem nichts mehr so sein wird, wie es einmal war. Statt dem „Breakfast Club“ ein „Typhoon Club“: Das Jugenddrama des japanischen Kultregisseurs Shinji Sōmai greift zwar ähnliche Motive auf wie der im selben Jahr produzierte Teeniefilm-Klassiker aus Hollywood, wählt jedoch eine deutlich wagemutigere, anarchischere Filmsprache.
- THE COLORS WITHIN (KIMI NO IRO, JP 2024, 100 Min., FSK: k. A., jap. OmU, Regie: Naoko Yamada, Animationsfilm): Die Anime-Regisseurin Naoko Yamada ist auf die Darstellung jugendlicher Lebenswelten spezialisiert, denen sie sich mit immer neuen kreativen Ideen nähert. Ihr neuester, teilweise von klassischer europäischer Malerei beeinflusster Streich widmet sich Totsuko, einer Schülerin, die die Fähigkeit besitzt, Menschen als Farben zu sehen. In ihrer Klasse ist sie zunächst eine Außenseiterin, heftet sich aber bald an die Fersen eines mysteriösen Mädchens, das in einer Buchhandlung arbeitet und gründet mit ihr sowie einem hübschen Jungen eine Band.
Details zum Programm finden Sie hier
Veranstaltungort: Filmhaus Nürnberg
www.filmhaus.nuernberg.de
