Band 1: Facetten der Populär- und Medienkultur 1

Köhn, Stephan und Schönbein, Martina (Hg.)

Facetten der Populär- und Medienkultur 1
(Kulturwissenschaftliche Japanstudien 1)

Wiesbaden: Harrassowitz (2005)

223 Seiten, ISBN 3-447-05125-6, 48 €

Der vorliegende Band „Facetten der Populär- und Medienkultur 1“, der erste Band seiner Art aus der neu gegründeten Reihe „Kulturwissenschaftliche Japanstudien“, stellt anhand ausgewählter, reich illustrierter Beiträge die vielfältigen Arbeitsgebiete und Fragestellungen des modernen kulturwissenschaftlichen Japan-Diskurses vor, angefangen bei der Formierung einer ersten vormodernen Massen- und Medienkultur in der Edo-Zeit bis hin zu den jüngsten Entwicklungen der Gegenwart. Drei der insgesamt sieben Beiträge beschäftigen sich mit den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts, als Japan sich nach der von ausländischen Mächten erzwungenen Landesöffnung in einen Modernisierungsprozess befand: die Genese der ersten japanischen Zeitschrift; Japan, gleichwohl nie Kolonie, aus dem Blickwinkel des kolonialen Diskurses; das Verschwinden einer in Literatur, Theater und Lied fest etablierten Textgattung (michiyuki). Weitere vier Beiträge widmen sich Phänomenen der japanischen Gegenwartskultur: die Rolle der „dramatischen Bilder“ (gekiga) an der Ausformung des Exportschlagers Manga; Wechselwirkungen zwischen dem Medium Manga und der zeitgenössischen Kunstszene sowie das dadurch transportierte Japanbild; Konzeptions- und Produktionsprozesse japanischer TV-Serien aus der seltenen Insider-Perspektive geschildert; Übersetzungsproblematik als Paradigma kultureller Transformierbarkeit. Die einzelnen Beiträge verdeutlichen dabei ganz grundlegende diskursinterne Probleme des Faches wie Selbststilisierung, Exotisierung, Ideologisierung und Popkulturalisierung.

Zum Inhalt:

  • Jaqueline BERNDT
    Beweglich, flächig, glatt: „Japan“ und „Manga“ in den Arbeiten des Künstlers Murakami Takashi, S. 5–36.
  • Alexander WORSCHECH
    Japan zwischen Ost und West. Kiplings Japanreisen aus dem Blickwinkel der postkolonialen Theorie, S. 37–72.
  • Martina SCHÖNBEIN
    Von kulinarischen Reisefreuden, Karikaturen eines Katzenliebhabers und Heimatkundeerziehung. Zur Funktionalisierung von Ortsnamen der Tôkaidô in Text und Bild, S. 73–92.
  • Guido WOLDERING
    Seiyō zasshi (1867–69) – Die erste japanische Zeitschrift, S. 93–126.
  • Anne GENTES
    Kappa ist nicht gleich Kappa.Vom Übersetzen, Vergleichen und Werten, S. 127–152.
  • Stephan KÖHN
    Stiefkinder in der Nachkriegsgeschichte des japanischen Manga: die Dramatischen Bilder (gekiga). Ein Diskurs zwischen Genie-Mythos und Legitimierungswahn?, S. 153–194.
  • Ingrid FRITSCH
    „Opas und Omas erste Reise ins Ausland“ Stereotype und Klischees in einer japanischen TV-Serie, S. 195–223.

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